Für unzählige Alltagshandlungen brauchen wir Ausbildungen und Prüfungen. Für eine der wichtigsten Herausforderung in unseren Leben, wie führen wir glückliche und von Liebe erfüllte Beziehungen, fällt der Unterricht oft sehr schmerzhaft aus. Das anfängliche „Schmetter-
lingsgefühl“ und das blinde Verstehen und das Gedankenlesen werden im Alltag rasch aufgerieben. Der Dichter Theodor Körner meinte, die Liebe sei himmlisch und nur dort erfolgreich.
Dem widerspreche ich entschieden. Liebevolle Beziehungen sind eine Herausforderung an unsere Intelligenz, Kreativität und Herzlichkeit – und manches ist lernbar.
Der oft zu Beginn einer Paartherapie geäußerte Wunsch nach Streitschlichtung, oder er / sie soll sich verändern, oder nach der Beratung für den Umgang mit speziellen Situationen sind Therapiehemmer.
In der Familien- und Paartherapie kann es nur um gemeinsame Ziele gehen, um Toleranz, Vertrauen und gegenseitiges Verstehen.
Oft sind dazu wichtige Lernschritte nötig. Dazu zählen das Erkennen und Verbessern des eigenen Kommunikationsverhaltens gegenüber dem Partner oder den Kindern.
Das Verbessern der Streitkultur durch offenes und ehrliches miteinander reden, sowie das Erlernen geeigneter Problemlösungsvarianten sind ebenso unerlässlich wie das Erkennen eigener problematischer Verhaltensmuster. Und zu guter Letzt ist der Aufbau eigener Freiräume unerlässlich für die Stärkung der eigenen Individualität.
Mein Lehrer Siegfried Essen meinte, die Gemeinsamkeiten von Menschen sind leider erschreckend gering. Lernen wir doch, uns an den vielen Unterschiedlichkeiten zu erfreuen und lassen wir uns doch beim Entdecken derselben überraschen.